Digitalisierung: Wo die Bundeswehr an ihrer digitalen Infrastruktur schraubt

Die deutschen Streitkräfte müssen dringend ihre alte, analoge Technik aufmöbeln. Das Zeitenwende-Sondervermögen stellt dafür Geld bereit. Das geschieht derzeit.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
, Bundeswehr / Uj

(Bild: Bundeswehr / Uj)

Lesezeit: 23 Min.
Von
  • Falk Steiner
Inhaltsverzeichnis

Zeitenwende – dieser Begriff steht seit dem Großangriff Russlands auf die Ukraine im Mittelpunkt der deutschen Politik. Direkt davon betroffen ist die Bundeswehr. Deutschlands Militär müsse kriegstauglich sein, fordert Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Nach Jahren, in denen mehrere Regierungen am Bundeswehrhaushalt im Vergleich zu anderen Posten überproportional gespart haben, soll es nun ganz schnell gehen – mit 100 Milliarden Euro Sondervermögen und einem dauerhaft höheren Etat.

Einige Milliarden Euro davon sind für die Digitalisierung der Streitkräfte vorgesehen. Ob nun 10 oder gar 20 Milliarden, darum wird derzeit noch intern gerungen. Ohne Vernetzung und Automatisierung erzielt man keine Informationsüberlegenheit, heißt es bei der Bundeswehr. Diese Informationsüberlegenheit ist im militärischen Jargon wiederum die Voraussetzung für Entscheidungsüberlegenheit, die schlussendlich zur Kampfüberlegenheit führen soll.

Mehr zum Thema Digitalisierung in Deutschland

Was das Verteidigungsministerium vorgibt, unterzieht die Bundeswehr einem Realitätscheck, denn die Armee hat oft andere Anforderungen als zivile Nutzer. Berüchtigt sind die Beschaffungsprozesse: Was heute bestellt ist, ist morgen noch lange nicht geliefert. Das gilt für Hard- genauso wie für Software. Was tut die Bundeswehr derzeit, um trotzdem schnellstmöglich besser zu werden? Wir haben uns vor Ort umgesehen.